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Ohne Lieder keine Hoffnung

Ein besonderer Liederabend am Theater Oberhausen

Mit einem gekonnt inszenierten Liederabend gelingt der neuen Intendantin Kathrin Mädler im fast ausverkauften Oberhausener Theater ein vielversprechender Einstieg. Der gewählte Titel "Gute Hoffnung - Songs für Oberhausen" klingt wie eine Anspielung auf die Gute Hoffnungshütte (GHH), die bis zur ihrer Schließung Mitte der 80er Jahre der größte Arbeitgeber der Stadt war. Auf der Bühne verortet wird das Stück durch die reviertypische Trinkbude "Gute Hoffnung". Die Menschen, die sich davor nach und nach versammeln, sind im Wesentlichen bizarr kostümierte und frisierte Kunstfiguren, ein Panoptikum, wie man es aus einem Zirkus oder Musical kennt: Alle Ensemblemitglieder, vom Batman, über den Clown, die Braut, den Zauberkünstler, den Pierrot bis zum Transvestiten kommen im Laufe des Abends mit einem Song zum Zuge, der in szenischer Interaktion mit den übrigen Schauspielern vorgetragen wird. Begleitet werden sie von Matthias Flake am Flügel, der für die Arrangements der Schlager und die musikalische Leitung des Abends verantwortlich zeichnet. Die inhaltlich und musikalisch treffend ausgewählten Lieder kreisen um das große Thema Hoffen, z.B. um die ewige Sehnsucht nach Zweisamkeit, um private Enttäuschungen und Niederlagen, aber auch um politische Zukunftserwartungen. In einem Weill/Brecht-Medley werden der bekannte Haifischsong aus der Dreigroschenoper oder der Kanonensong aus Mutter Courage nach wenigen Notenzeilen abgebrochen, ihre politische Botschaft wird somit nur angerissen. Wolfs Biermann altes DDR- Lied "Ach, lass Dich nicht verbittern in dieser bitteren Zeit" wird dagegen in Gänze vorgetragen und klingt angesichts der allgemeinen Krisenstimmung aktueller denn je. Eine italienische "Storia d‘ amore" wird ebenso herzzerreißend vorgetragen wie der klassische Durchhalteschlager von Zara Leander aus dem Jahre 1942 "Es wird einmal ein Wunder geschehen". Zum Schluss steigt Batman fliegend in den Theaterhimmel auf, während das Ensemble den Beatles Song "Here comes the sun" als Trost- und Hoffnungslied intoniert.

Dass die neue Intendantin mit einem Abend jenseits des Sprechtheaters auf Anhieb den Nerv des Publikums getroffen hat, zeigen die Beifallstürme des Publikums am Ende der Vorstellung. Das macht Hoffnung für Oberhausen.

Karl Wilms

Ronja Oppelt, Khalil Aassy und Ensemble | © Axel J. Scherer

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